Der Hocharn ist der höchste Gipfel der Goldberggruppe und liegt an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten am Tauernhauptkamm. Unser Aufstieg beginnt beim Hochtor an der Großglockner Hochalpenstraße. Von dort folgen wir dem Klagenfurter Jubiläumsweg nach Osten in Richtung Hoher Sonnblick. Der Tauernkopf (2.627 m) ist zu Beginn des Steigs kaum als Gipfel erkennbar. Nach einem Hochplateau und einigen kurzen Steilstufen erreichen wir das Hintere Modereck (2.980 m), das eine beeindruckende Aussicht bietet.
Weiter geht es mit leichtem Auf und Ab zum Herbertturm (2.971 m), zur Noespitze (3.005 m) und schließlich zum Krumlkeeskopf (3.103 m), auf dem ein relativ neues Gipfelkreuz steht. Der Abstieg zum Otto-Umlauft-Biwak ist gut gesichert, danach geht es wieder hinauf zur Arlthöhe (3.084 m). In diesem Abschnitt werden die Markierungen seltener und das Gelände alpiner. Nach dem Schneehorn (3.062 m) folgen wir dem nun wieder einfacheren Hocharn-Westgrat hinauf zum Gipfelplateau mit seinen zwei Kreuzen.
Da sich die Sicht wie vorhergesagt verschlechtert, steigen wir schnell über den Normalweg nach Süden ab, bis wir zur Abzweigung „Kleine Fleiss“ gelangen. Ein neu angelegter und markierter Steig führt mühsam über eine Steinwüste hinab zum Zirmsee. Von dort geht es weitere knapp 700 Höhenmeter abwärts zum Alten Pocher.
Die landschaftlich äußerst reizvolle Tour im Hochgebirge ist trittsicheren und konditionsstarken Alpinisten vorbehalten – auch schnelle Geher sollten 7 Stunden einplanen. Da man sich am Alpenhauptkamm befindet, ist ein eingehendes Wetterstudium unabdingbar. Die größte Schwierigkeit dürfte aber logistischer Natur sein – der Hochtor-Parkplatz wird nicht von Bussen angefahren, und die Seilbahn von Heiligenblut auf das Schareck als eigentlich viel bessere Alternative ist nur an manchen Wochentagen und auch erst ab 9:30 (Stand 2024) in Betrieb.